
Corona-Pandemie Spahn will Pflichttest im Abreiseland
Stand: 03.08.2020 09:31 Uhr
Noch in dieser Woche soll laut Gesundheitsminister Spahn die Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten in Kraft treten. Im ARD-Morgenmagazin forderte er, diese Tests nicht erst in Deutschland durchzuführen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat gefordert, dass sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten bereits vor ihrer Einreise nach Deutschland auf das neuartige Coronavirus testen lassen müssen. "Ich würde mir wünschen, dass die Europäische Union, dass wir gemeinsam in Europa ganz grundsätzlich sagen: Wer aus Drittstaaten, aus Risikogebieten einreist, der muss vor Abreise einen Test machen, der negativ ist", sagte der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin.
Erst vor Kurzem hatte Spahn eine Testpflicht für Reiserückkehrende aus Risikogebieten sowie kostenlose, freiwillige Tests für alle Einreisenden angekündigt. An vielen deutschen Flughäfen sind hierfür bereits Test-Zentren in Betrieb gegangen. Spahn sagte, er gehe davon aus, dass die Testpflicht noch in dieser Woche eingeführt werde. Reisende müssten dann entweder vor Abreise aus dem Aufenthaltsland oder nach Einreise nach Deutschland binnen 72 Stunden gegenüber ihrem Gesundheitsamt nachweisen, dass sie negativ getestet wurden oder sich positiv getestet in Quarantäne befinden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, zur Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer
Morgenmagazin, 03.08.2020
Gesundheitsminister wehrt sich gegen Kritik
Den Vorwurf, die Maßnahme komme zu spät, wies Spahn zurück. "Wir haben eine Strategie für den Umgang mit Risikoländern: Es herrscht Quarantänepflicht. Wer aus Risikogebieten einreist, muss zwei Wochen in Quarantäne", sagte der Minister. Die Testpflicht trete als zusätzliche Maßnahme hinzu. Es habe einige Zeit gebraucht, um entsprechende Testkapazitäten aufzubauen. "Wir haben jetzt 1,2 Millionen Tests, die wir pro Woche schaffen können. Es wird im Moment etwa die Hälfte abgerufen."
Spahn appellierte auch an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen, die jetzt ihren Urlaub machen. Hygiene und Abstandsregeln müssten eingehalten werden. "Das Virus macht keinen Urlaub", warnte der Politiker.
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