
Drogenkonsum von Jugendlichen Kiffen statt Rauchen
Stand: 01.07.2020 16:47 Uhr
Jugendliche rauchen und trinken zwar weniger als früher - dafür wird aber wieder mehr Cannabis konsumiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bundesgesundheitszentrale.
Weniger junge Menschen, die zum Alkohol greifen, die Zahl der jungen Raucher sogar auf historisch niedrigem Stand - die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatte heute positive Nachrichten zu verkünden. Laut aktueller repräsentativer Umfrage der Behörde haben 85,1 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren noch nie geraucht - so viele wie nie zuvor. Bei den 18- bis 25-Jährigen lag die Nie-Raucher-Quote bei 45,9 Prozent - ebenfalls der höchste Wert seit Start der Befragung im Jahr 1973.
Rauschtrinken - ein Problem junger Männer
Auch Alkohol ist unter jungen Menschen weniger beliebt als in der Vergangenheit. Nur noch neun Prozent der Jugendlichen und 33 Prozent der jungen Erwachsenen geben an, einmal die Woche Alkohol zu trinken. 2004 lag der Anteil noch bei 21 Prozent unter den Jugendlichen und fast 44 Prozent bei den jungen Erwachsenen.
Exzessiver Alkoholkonsum - das sogenannte Rauschtrinken - bleibt aber trotz der rückläufigen Zahlen ein Problem - vor allem unter jungen Männern. 16,4 Prozent der männlichen und 10,7 Prozent der weiblichen Zwölf- bis 17-Jährigen gaben an, sich in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal in einen Rausch getrunken zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es sogar 43,9 Prozent der Männer und 24,5 Prozent der Frauen.
Kiffen ist "in"
Anders als bei Alkohol und Zigaretten erhöhte sich der Anteil der Jugendlichen, die mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert haben. 10,4 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen und 46,4 Prozent der 18- bis 25-Jährigen gaben an, sie hätten schon einmal Cannabis ausprobiert. Nach Angaben der Behörde entspricht das in etwa dem Stand aus dem Jahr 2008. Ab 2011 gingen die Zahlen zurück.
Angesichts des relativ hohen Cannabis-Konsums forderte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, Konsequenzen. So sei eine bessere Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken von Cannabis nötig. Jungen Menschen müsse vermittelt werden, "dass Kiffen nicht cool ist", so die CDU-Politikerin.
Die Drogenaffinitätsstudie wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen erstellt. Für die Studie 2019 wurden 7000 Menschen im Alter von zwölf bis 25 Jahren im Zeitraum von April bis Juni 2019 befragt.
Drogenaffinitätsbericht bei Jugendlichen
01.07.2020 16:58 Uhr
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