
Wahl zum US-Repräsentantenhaus Demokraten verteidigen Mehrheit
Stand: 04.11.2020 09:43 Uhr
Parallel zur Präsidentschaftswahl findet die Kongresswahl statt. Nach aktuellen Hochrechnungen haben die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigt. Doch überwältigend ist ihr Sieg nicht.
Bei der kompletten Neuwahl des US-Repräsentantenhauses zeichnet sich eine erneute Mehrheit für die Demokraten ab. In einigen Staaten wurden nach Auszählungsstand vom Morgen deutscher Zeit Amtsinhaber abgewählt, bei den Demokraten drei und bei den Republikanern zwei. Damit schien es weitgehend auf eine Bestätigung der bisherigen Mehrheitsverhältnisse hinauszulaufen.
Bisher hatten die Demokraten 232 und die Republikaner 197 Sitze. Fünf Sitze waren vor der Wahl offen, einer war von einem Unabhängigen besetzt. Zur Kontrolle des Abgeordnetenhauses reichen 218 Sitze.
Zwei Wahlkreise fallen an Republikaner
Die Demokraten hatten sich mehr erhofft. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Wahltag, sie sei "absolut sicher", dass die Demokraten "solide das Haus halten werden". Die Abgeordnete aus Illinois und Vorsitzende der Wahlkampforganisation der Demokraten, Cheri Bustos, hatte demokratische Zugewinne in Republikanerhochburgen vorausgesagt. Daraus schien jedoch nichts zu werden.
Ein Beispiel für ein enttäuschendes Abschneiden der Demokraten war ein republikanischer Sieg in einem vor der Wahl vakanten Wahlkreis bei Houston, in dem mehrheitlich Angehörige von Minderheiten wohnen. Bemerkenswert war auch der Triumph der Jungrepublikanerin Marjorie Taylor Greene in Georgia, die mit rassistischen Äußerungen und ihrer Fürsprache für die Verschwörungstheorie "QAnon" aufgefallen ist.
Kampf um Sitze im Senat
Ungewiss ist, wer in Zukunft im Senat die Mehrheit stellt. Dort jagte der Demokrat John Hickenlooper Edison Research zufolge dem republikanischen Amtsinhaber Cory Gardner seinen Sitz ab. Bislang haben die Republikaner im Senat eine knappe Mehrheit von 53 der 100 Sitze. Vor der Wahl galten 14 Sitze als umkämpft, daher könnte das Ergebnis noch eine Weile unklar sein.
Mit der Kontrolle des ganzen Kongresses könnten die Demokraten auch bei einem Sieg von Amtsinhaber Donald Trump bei der Präsidentenwahl die Politik der Republikaner zum großen Teil blockieren.
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