
Proteste in Portland Ein Toter am Rande von Demonstrationen
Stand: 30.08.2020 20:34 Uhr
Es geht um Rassismus und Polizeigewalt: Seit Wochen wird in Portland protestiert, immer wieder geraten Anhänger und Gegner von US-Präsident Trump dabei aneinander. Jetzt ist am Rande der Demonstrationen ein Mensch erschossen worden.
Bei Demonstrationen in der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon ist am Samstagabend ein Mann erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich am Rande von Kundgebungen von Anhängern und Gegnern von US-Präsident Donald Trump, wie örtliche Medien berichteten. Demnach zogen nach Schätzungen etwa 2500 Trump-Unterstützer mit mehreren Hundert Autos durch die Stadt. Protestierende stellten sich ihnen entgegen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit linken Gruppen.
Der genaue Hergang war zunächst unklar. Bei dem Toten soll es sich um einen Trump-Anhänger handeln, der einer rechten Gruppierung mit Namen "Patriot Prayer" angehören soll. Das behauptet der Gründer der Gruppe, Joey Gibson, gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Der Mann sei ein "guter Freund" gewesen, sagte Gibson. Mehr könne er zurzeit nicht sagen.
Die Polizei machte keine genaueren Angaben zur Identität des Toten und äußerte sich auch nicht dazu, wer geschossen haben soll. "Polizisten von Portland hörten Schüsse aus dem Gebiet Southeast 3rd Avenue und Southwest Alder Street. Sie reagierten und machten einen Mann mit einer Schusswunde in der Brust ausfindig. Sanitäter reagierten und stellten fest, dass das Opfer tot war", hieß es. Es werde wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.
Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt
In Portland war es seit dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai immer wieder zu Protesten gekommen. Fast täglich gibt es Kundgebungen der Black-Lives-Matter-Bewegung und Gegendemonstrationen. Trump entsandte Bundespolizisten nach Portland, um die Proteste einzudämmen.
Auch in anderen amerikanischen Städten gehen Menschen aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Schwarze seit Wochen auf die Straßen. Das ruft zunehmend rechte Gruppen auf den Plan.
Dabei wurden in der Nacht zum Mittwoch in der Stadt Kenosha im Bundesstaat Wisconsin zwei Menschen getötet. Trump will an diesem Dienstag selbst nach Kenosha reisen. Er werde sich dort mit Sicherheitsbehörden treffen und den Schaden nach den Ausschreitungen der vergangenen Tage ansehen, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses.
Tödlicher Zwischenfall am Rand von Anti-Rassismus-Demo in Portland
tagesschau 20:00 Uhr, 30.08.2020, Claudia Buckenmaier, ARD Washington
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