
Lockerungen in Südengland Chaotische Szenen am Strand
Stand: 25.06.2020 20:00 Uhr
Der bislang heißeste Tag des Jahres in Großbritannien hat trotz Corona-Krise zu einem Ansturm auf die Strände im Land geführt. Vor allem im Süden waren die Behörden entsetzt über das Verhalten vieler Gäste.
Bei Sonne und hohen Temperaturen sind die Briten zu Zehntausenden an die Küsten im Süden des Landes geströmt. Wegen massiver Überfüllung an einem Strand in Bournemouth mussten die Behörden hart durchgreifen.
Sie sei "schockiert" über das "unverantwortliche Verhalten so vieler Menschen", sagte die Landrätin Vikki Slade. Solche Menschenmengen habe es sonst nur an den Feiertagen gegeben. Man befände sich an der "Grenze des Möglichen", um den Schutz der Bevölkerung zu garantieren. Um zusätzliche Kräfte anfordern zu können, riefen die Behörden den "ernsten Zwischenfall" aus.
Donnerstag heißester Tag
Einsatzkräfte berichteten unter anderem von illegalem Parken, chaotischen Szenen im Straßenverkehr, Müllverschmutzungen, aggressivem Verhalten der Strandbesucher bis hin zu Schlägereien unter Alkoholeinfluss.
Der Donnerstag war der heißeste Tag des Jahres in England. Am Nachmittag wurden gut 33 Grad am Großflughafen London-Heathrow gemessen.
Bei bestem Wetter waren bereits gestern Tausende Menschen an die See gefahren, um sich im Meer abzukühlen. Laut Einsatzkräften campierten zahlreiche Gäste illegal über Nacht.
Lockerungen seit Mittwoch
Die Regierung in London hatte am Mittwoch umfassende Lockerungen der monatelangen Corona-Einschränkungen bekannt gegeben. Damit ist es nun wieder erlaubt, an den Strand zu gehen. Allerdings sind die Menschen aufgerufen, sich weiterhin an die Abstandsregeln zu halten. Restaurants, Bars und Hotels dürfen erst am 4. Juli öffnen.
"Wir befinden uns eindeutig immer noch in einer Gesundheitskrise", sagte der stellvertretende Polizeichef der Grafschaft Dorset, Sam de Reya. Menschenmengen, die ein und denselben Ort aufsuchten, seien eine zusätzliche Belastung für die Rettungsdienste, kritisierte er. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
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