
Burkina Faso Drei Millionen Menschen von Hunger bedroht
Stand: 22.08.2020 04:07 Uhr
Schwere Dürren und die anhaltende Gewalt in Burkina Faso gefährden die Nahrungsmittelsicherheit von drei Millionen Menschen, warnen die Vereinten Nationen. Die Corona-Pandemie hat die Lage in dem westafrikanischen Land weiter verschlimmert.
Die Vereinten Nationen haben vor einer Nahrungsmittelkrise im westafrikanischen Burkina Faso gewarnt. Mehr als drei Millionen Menschen in dem Land könnten nach dem Ende der Erntesaison im September von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sein, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die Corona-Pandemie habe die Situation in dem von Armut und Dürren betroffenen Land noch verschlechtert.
Menschen fliehen vor dschihadistischen Gruppen
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. In den vergangenen Jahren war der Norden des Landes von mehreren schweren Missernten betroffen. Hinzu kommt die dschihadistische Gewalt, durch die in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1100 Menschen getötet wurden. Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht. Nach Einschätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR handelt es sich um die am schnellsten wachsende humanitäre Krise weltweit.
Als besonders dramatisch schätzen WFP und FAO die Situation in der nördlichen Sahel-Region des Landes ein. Etwa drei Prozent der Bevölkerung in den dort gelegenen Provinzen Oudalan und Soum seien von akuter Mangelernährung bedroht. "Wir beobachten eine alarmierende Verschlechterung der Ernährungssicherheit", erklärte der WFP-Direktor für Burkina Faso, David Bulman. Nach Angaben der Organisation wären rund 43 Millionen Euro Soforthilfen nötig, um auf die Krise in dem Land zu reagieren.
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